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Tobias Feldmann eröffnete dieses Sonntagmorgenkonzert mit Mozarts g-Moll-Sonate KV 301, wie im Zweiertakt spielend, elegant und farbenfroh phrasierend. Im Allegro des zweiten Satzes nahm er ständige dynamische Veränderungen vor und wechselte augenblicklich von druckvollen Staccato-Phrasen zu etwas Leichtem und Luftigem.

Er legte einen muskulösen, fleischigen Anfang zu Poulencs Sonate hin, bevor er das zweite Thema langatmig darlegte, und ging dann wieder zur Wildheit über, spielte mit großem Klang und rhythmischer Sicherheit, technisch beeindruckend durch das musikalische Kaleidoskop des Komponisten. Das zentrale Intermezzo war schwebend und zart, bevor es in emotionaleres Terrain überging, immer intim und urban. Die Energie wich am Ende des dritten Satzes der Tragödie, Feldmanns Ton erhitzte sich und er behielt am Ende seine Haltung, während der Klavierakkord nachklang.

Zu Beginn von Schuberts Fantasie in C D934 demonstrierte er über Boris Kusnezows feinem Klavierspiel eine vorbildliche Legato-Bogenbeherrschung. Im Allegretto war er klar, leicht und tänzerisch, und im Andantino herrschte schlichte, lyrische Schönheit, gefolgt von agilen Passagen in den Variationen. Dem C-Dur-Allegro verlieh er Größe und Jubel, bevor er im abschließenden Presto mit gewaltigem Elan abschloss.

Tim Homfray

Making the case for a forgotten symphony at Poole

"Beethoven’s unknown concerto movement was a different matter. It was misleadingly advertised in the programme as a ‘fragment’, but we actually got the complete first movement, so clearly it had been finished by another hand. The way the violin leaps into the discourse at an unexpected moment – like an orator interrupting someone else’s elaborate introduction – was just the opening gambit in a thrilling movement full of unexpected twists.

The solo violinist Tobias Feldmann seized the dramatic potential of the piece, and in Beethoven’s Romance in F found exactly the right rapturous, unspotted lyricism. He was the real discovery of the evening."

»Niemand [...] öffnet so viele Horizonte wie […] Tobias Feldmann. Aus Debussys Sonate macht er ein absolut modernes Werk, voller Perspektiven und durchdachter Brüche, in Bartóks Solosonate fusioniert er Geist und Drang, von Marinos ›Unentrinnbar‹ verlangt er fast mehr, als drin ist, und Mozarts A-Dur-Konzert beginnt zu sprechen. Denkender, fühlender Ton.«

Volker Hagedorn,  17. Oktober 2012

 

»Bei Ysaye, Beethoven und Bartok tun sich kompositorisch Welten auf, die sehr spezifisch zu erfassen sind. Tobias Feldmann bewegt sich darin stilsicher, musikalisch eloquent und gestalterisch weitsichtig.«

Norbert Hornig

»Schon beim ersten Einsatz der Solovioline punktete Feldmann mit einer äußerst differenzierten Ausgestaltung von Dynamik, Klang und Ausdruck.
Nirgends thronte hohles, virtuoses Zuviel, kunstvoll und geistreich drang Feldmann in farbliche Schattenreiche vor. Im „Adagio di molto“ beispielsweise wagte er die Reduktion bis zur Stille, sein fragil-luzides Piano aber blieb stets omnipräsent.«

Marco Frei, Dezember 2012

Tobias Feldmann gefeierter Brahms-Interpret

„Sensationell, unglaublich, eine Sternstunde“ - so und ähnlich die Kommentare des faszinierten Publikums, das am Mittwochabend den jungen Geigenvirtuosen Tobias Feldmann im Sinfoniekonzert der Vogtland Philharmonie als Solist des Violinkonzertes D-Dur von Johannes Brahms erlebt hatte. In der Tat war das eine Sternstunde, als die letzten Akkorde dieses berühmten Konzertes verklungen waren und das sachkundige Publikum  im Reichenbacher Neuberinhaus spontan aufstand, um dem Solisten mit etlichen Bravorufen und nicht enden wollendem Beifall seine Begeisterung und Hochachtung zu zollen. Eine denkwürdige Interpretation dieses neben Beethovens Violinkonzert wohl schönsten Werkes der Gattung war verklungen, eine wahrhaft meisterliche Leistung des kaum vierundzwandzigjährigen Violinvirtuosen, die den Vergleich mit manch einem großen Geiger der Musikszene nicht zu scheuen braucht. Es waren nicht nur die selbstverständlich perfekte Spieltechnik und die bestechend saubere und schöne Intonation selbst in den höchsten Lagen, mit der Tobias Feldmann auf seiner Stradivari das Publikum fasziniert hatte. Vielmehr fesselte er mit seiner erstaunlichen Ausdruckskraft, die selbst die Längen dieses großen Werkes vergessen ließ. „Unglaublich, ich habe noch nie eine solch hervorragende Interpretation dieses Konzerts begleiten dürfen“, so Konzertmeister Stefan Freund

Vogtland-Anzeiger, 21.11.2015

Mit ganz viel Gespür - Nürnberger Symphoniker und Solist Tobias Feldmann begeistern

Mit Tobias Feldmann hatten die Symphoniker einen großen Hoffnungsträger des deutschen Streichernachwuchses mitgebracht. Dvoraks Violinkonzert a-Moll fügte sich organisch in den Gesamtrahmen des KOnzerts. Von Anfang an war spürbar, dass es ihm in erster Linie nicht um die Demonstration seiner technischen Perfektion geht, sondern dass das Streben nach künstlerischer Interpretation im Mittelpunkt steht. Klangschön, geschmeidig und vibratogesättigt die elegisch versonnene Kantilene zum Auftakt, farbig untermalt von den Holzbläsern. Mit erstaunlicher Leichtigkeit nahm er die zahlreichen diffizilen Laufpassagen und krönte sie noch mit einem hingehauchten ppp…Besonders intensiv - aber ohne Spannungsverluste - lotete er den emotionalen Gehalt des breit angelegten Andante aus Mit einem pointierten, äußerst spritzigen Rondo setzte er einen begeisterten virtuosen Schlusspunkt. 

Weißenburger Tagesblatt, 20.07.2013

Pathos, Poesie - und Power

Nach Jean Sibelius' Violinkonzert feiern ihn die Zuhörer. Doch nicht als Triumphator tritt der 20-Jährige auf. Umhüllt vom Klanggewebe und -gebraus der exzellenten Hofer Symphoniker unter Nicholas Milton, vereint er spieltechnische Unangreifbarkeit mit musikalischer Souveränität. Begehrendes Schmachten und blanken Schmerz breitet Feldmann als unerhörte, gleichwohl kontrollierte Zerrissenheit aus, ein Kunststück, das ihm die Vielfalt, Fülle und vollkommene Reinheit seiner Intonation erlauben. Schüchterne Linien lässt er aufkeimen und schroffe Akkorde explosionsartig hervorbrechen und Motive elegisch verklingen oder ab- und zerbrechen wie ein Fragment. Vor allem im zweiten Satz (und in der Bach-Zugabe) erlaubt er Blicke ins Innere: Weder ein Berserker noch ein besonders Sanfter ist er - sondern ein so kluger wie sinnlicher Gestalter, dessen Kraft aus einer Ruhe kommt, die er bewahrt wie ein Menschenrecht.

Frank Thumser , 07.06.2011

Ein Konzert wird zum Tanz der Gefühle

Tobias Feldmann schließt die Augen. Sein Oberkörper wiegt sich nach links, dann nach rechts, im Einklang mit den Streichern und Bläsern, der Melodien und Rhythmen. Bald klemmt er seine Geige unters Kinn. Mit einer weiten Bewegung holt er aus, dann gleitet der Bogen in Höchstgeschwindigkeit über die Saiten.

Schon mit den ersten Tönen, die der Solo-Violinist der Vogtlandphilharmonie seiner Geige entringt, hat er das Publikum im Reichenbacher Neuberinhaus auf seiner Seite, nimmt sein Spiel die Zuhörer an die Hand zu einem Tanz durch die Facetten ihrer Gefühlswelt. Bereitwillig folgten sie ihm am Mittwochabend durch Freude und Beschwingtheit, Zweifel und die Furcht, Nachdenklichkeit und Euphorie von Brahms' Violinkonzert.

Diese Offenheit, die eigenen Emotionen in die Hand des Solisten zu geben, verdankt Tobias Feldmann nicht allein seinem zweifellos beeindruckenden technischen Können und Einfühlungsvermögen, mit dem er die anspruchsvollen und in ihrer Stimmung völlig unterschiedlichen Passagen des Konzerts spielte.

Julia Keller, „Freie Presse“ , 20.11.15 

...Ganz anders danach Tobias Feldmann. Beim Pflichtkonzert hatte man den Eindruck ein völlig anderes Werk zu hören. Das war eine beseelte Interpretation, die Virtuosität macht ihm scheinbar gar nicht zu schaffen, Feldmann versteht es mit sehr viel Tiefe und Expressivität zu erzählen, ohne dass man die vorhandene Virtuosität vordergründig spürt. Im kurzen langsamen Mittelteil lässt er sein Instrument sogar auf das Allerschönste singen.

Das war schon vielversprechend für das nachfolgende Wahlkonzert, das Konzert Nr 2 von Bela Bartok. Feldmann erfasst im ersten Satz mit einer atemberaubenden Sicherheit den Geist dieser Musik: Da verschmelzen die folkloristischen Momente mit den äußerst komplexen Strukturen. Tobias Feldmann ist ganz in seinem Element: Hochkonzentriert und doch immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Und dann passiert das Unerwartete: Eine Saite reißt. Ein Raunen geht unmittelbar durch den ganzen Saal, über 2.000 Besucher sind wie versteinert, aber einer behält die Nerven: Tobias Feldmann reicht innerhalb des Bruchteils einer Sekunde sein Instrument dem Konzertmeister des Nationalorchesters, nimmt dessen Violine und spielt unmittelbar weiter.

Die Dirigentin Marin Alsop muss gar nicht unterbrechen, Feldmann fügt sich sofort wieder in das Geschehen ein. Das war mehr als professionell, das war hohe Kunst und ein Zeichen von einer Souveränität, wie man sie bei einem Wettbewerb wirklich nur ganz selten erlebt. Nach dem ersten Satz verlässt Feldman die Bühne und kehrt nach wenigen Minuten unter brausendem Beifall des Publikums mit seiner jetzt wieder viersaitigen Stradivari zurück und setzt das Konzert mit ebenso intelligenter wie sensibler Deutung fort. Feldmann ist, dass darf man jetzt schon sagen, ein Kandidat für einen Preis.

Hans REUL, BRF Nachrichten 

Virtuos in emotionaler Tiefe eingebettet

„Klassische Anmut und Leichtigkeit strahlte seine stilsichere Interpretation aus, und namentlich im langsamen Satz spürte er in aller Zartheit in sanften dynamischen Wellen den detailreichen Schönheiten des Werks nach. Und das auf einem Niveau, das man oft erst bei älteren, in Weisheit gereifteren Künstlern antrifft.“

Dieter Albrecht,  23.04.2016

A great debut

A young soloist has appeared, and one can expect great things from him in the future. He is not only the master of an impeccable technique, he is also stylistically confident and has that certain instinctive musical flair, which one simply cannot learn. A great debut. Bravo!

Klassik-Blog Ouverture, 27.06.2015  

Master of the virtuoso repertoire

"Feldmann is a very good, very nimble violinist; (...) he is a master of the virtuoso repertoire, where temperament and individual style count for everything, and he lavishes this piece with those."

Rezension von Joseph Magil, 18. 09. 2014

Strongly recommended

"... a burst of virtuosic energy... Strongly recommended."

Robert Maxham, 08.08.2014

Utah symphony delivers forceful sibelius concerto

Then came the Sibelius concerto with Tobias Feldmann on violin. The first thing I noticed about his playing was his liberal bowing. He never used half of the bow when he could go all the way. It gave his playing a wonderfully rich tone in all registers. His lower notes were throaty and warm, while his high notes – even the false harmonics – were full

and never shrill. His technicality and musicality followed suit. Only at the very beginning were his double stops just a little off. And in the final movement, he managed to play a sequence of intensely demanding false harmonics with a natural flare.

In concerti like this there are inevitably many virtuosic, cadenza-like passages, and soloists run the risk of making those passages sound like hurdles or hoops through which they must jump. But Feldmann threaded those sections organically together so that they became cohesive extensions of the musical and emotional thoughts that preceded them. At just 21, Feldmann has a long career ahead, and I hope to hear more from him – and soon. 

Michael Wyatt, www.reichelrecommends.com, 12.01.2013